Wenn ein Stoma angelegt werden soll, sollte dies intensiv vorbereitet werden. Zum Beispiel sollte die Wahl der Stomaposition gut durchdacht sein. Man sollte sich im Vorfeld gut über die Operation und das Leben mit Stoma informieren.
Wenn man erfährt, dass ein Stoma gelegt werden soll, ist das meist mit vielen Fragen verbunden. Werde ich Schmerzen haben? Wird das Stoma mich im Alltag einschränken? Wie sieht die richtige Handhabung aus? Mit dem Arzt sollte man die Dinge besprechen, die einen bewegen. Der Arzt kann unter Umständen dabei helfen, einem die Ängste und Sorgen zu nehmen. Wichtiger Ansprechpartner ist neben dem Chirurg, der die Operation durchführt, die Stomatherapeutin. Dies kann auch eine Stomapflegefachkraft sein. Die Stomaschwester oder Stomatherapeutin berät in allen Fragen. Man sollte sich selbst im Vorfeld über das Leben mit dem Stoma, mit allen Anforderungen und Bedürfnissen informieren. Das kann helfen, schneller in einen normalen Alltag zurückzufinden.
Die Stelle am Bauch, an der das Stoma angebracht werden soll, wird vorher markiert. Dies hilft manchen, sich darauf einzustellen – andere beunruhigt es eher. Wenn kein Stomatherapeut zur Verfügung steht, kann unter Umständen auch eine Stomaselbsthilfegruppe helfen, um zum Beispiel Kontakte in der eigenen Region zu knüpfen. Die Selbsthilfe Stoma-Welt e. V. listet einige Selbsthilfegruppen für Stomaträger, sortiert nach Bundesland, auf.
Die Wahl der genauen Position des Stomas ist wichtig, weil ein schlecht positioniertes Stoma undicht werden kann oder Probleme mit der Haut oder der Versorgung hervorrufen kann. Achten sollte man auf Folgendes:
Wird bei der Stoma-Operation ein Kolostoma oder Ileostoma gelegt, wird der jeweils kranke Darmteil entfernt und dann der Dünndarm (Ileus) oder der Dickdarm (Kolon) mit der Bauchdecke verbunden. Dafür wird das untere Ende des Darms im linken Unterbauch aus der Bauchwand hinausgeleitet. Dadurch befindet sich dort nach der Operation eine zwei bis drei Zentimeter große Öffnung. Durch diese wird dann permanent Stuhl entleert, der in einem luftdichten Beutel aufgefangen wird, der keine Gerüche freigibt. Man unterscheidet ein Stoma, das dauerhaften Bestand hat von einem Stoma, das nur vorübergehend angebracht wird, etwa um Teilen des Darms eine Ruhe- und Heilpause zu gönnen.
Bei einem Urostoma wird der Urin über die Bauchdecke abgeleitet. Dafür werden die Harnleiter nach außen geführt, entweder unter Verwendung eines Stücks vom Dünndarm (Ileum-Conduit) oder durch Verbindung der beiden Harnleiter (Transuretero-Ureterokutaneostomie). Auf diese Weise gelangt der Urin nicht mehr in die Blase.
Fedor Singer